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Außer Atem: Das Berlinale Blog 19.02.2010 […] einzige herausragende Beitrag im Wettbewerb), Angela Schanelecs "Orly" und Thomas Arslans "Im Schatten" (beide im Forum). Dass sie sich einen Kameramann teilen, heißt aber gerade nicht, sie wären in ihrem Stil kaum unterschieden. Das Gegenteil ist wahr und nicht zuletzt das macht die Qualitäten Vorschneiders aus.
Dabei beginnen "Orly" und "Der Räuber" (Kritik) durchaus ähnlich. Die Kamera folgt im […] tin: Maren Eggert) an, wie er sich in Richtung des neuen Films öffnet. In dem es ins Geschlossene geht, ins Flughafengebäude von Orly. Ein ganz anderes Paradox als in "Der Räuber". Da geht es um einen Mann, der Räume am liebsten durchquert, als wären sie nichts. In "Orly" geht es um den transitorischen Raum schlechthin, den Nicht-Ort Flughafen, der aber etwas ganz anderes vorschreibt: temporäreres […] perfekt. Er kann Tempo machen, Harren ins Bild setzen, Zögern, er kann die Figur in der Bewegung empathisch begleiten und er kann sie mit der Kamera hetzen.
Die zu Beginn von Angela Schanelecs "Orly" (Kritik) in einer sich nach und nach erst erschließenden Kreisbewegung gefilmte Figur lässt der Film vorläufig wieder fallen. Wie in einem Rondo schließt dieser Auftakt ohnehin ebenso an den Vorvorgänger […] Von
Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2010 […] Nach der Godardistischen Titelsequenz beginnt der Film "Orly" in den Straßen von Paris. Ein nicht enden wollender Schwenk begleitet eine Frau durch einen Pariser Straßenzug. Gefilmt ist diese Einstellung - wie ein Großteil des restilichen Films - mit einem Teleobjektiv, einem Objektiv mit langer Brennweite und geringer Schärfentiefe, das dazu benutzt wird, Objekte zu filmen, die weit von der Kamera […] durch enge Türöffnungen hindurch gefilmt hat. Angela Schanelec nutzt das Teleobjektiv in ihrem neuen Film wiederum völlig anders.
Nach zwei kurzen, einführenden Szenen gelangt der Film nach Paris-Orly, auf den zweitgrößten Flughafen der französischen Hauptstadt. Mit Ausnahme von zwei kurzen Autofahrten - hin zum Flughafen, weg vom Flughafen, nicht mehr und noch nicht wieder richtig in der Stadt, […] richtig am Boden zu haften scheint - spielt der restliche Film hier. Im Verlauf des Films tauchen alle, oder doch fast alle Räume dieses Flughafens auf, Räume, die man auch kennt, wenn man nicht in Orly, aber dafür auf anderen Flughäfen gewesen ist: Wartehallen, Cafes, die Gepäckkontrolle, der Taxistand, ein Kiosk, Rolltreppen. Flughafen sind nach Marc Augé Nicht-Orte, enthistorisiert, entwurzelt, […] Von
Lukas Foerster