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Stichwort
Kriminalliteratur
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Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2009 […] mehr noch für Tavernier Körper vom Körper des Sumpfs. Er bewahrt auf, was die Welt vergessen und entsorgen möchte, er gräbt aus, er lässt nichts wegsinken. Er ist der klassische Ermittler der Kriminalliteratur als Katechon, als Aufhalter des Vergessens. Bei seinen antiautoritären Impulsen fühlt er darum stets die Gerechtigkeit im Rücken, die darin besteht, denen eine Stimme wiederzugeben, die nicht […] ganz. Nur unter den Menschen kehrt das Vergangene als Untotes wieder. (Was Tavernier, wenn nicht alles täuscht, stärker betont als die Romane, ist der Humor, ist das Wissen um die Klischees der Kriminalliteratur, mit denen Burke, mit denen Robicheaux nicht weniger Umgang hat als mit den Toten.)
Ein Häuflein Knochen taucht auf im Sumpf, als Rest, der von einem vor vierzig Jahren ermordeten Schwarzen […] Von
Thekla Dannenberg, Lukas Foerster, Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 08.05.2008 […] Ungeschriebenes Gesetz des deutschen Krimibuchmarkts: Die harte, die finstere, die weder gehäkelte noch literarisch bzw. meist pseudoliterarisch hochgetunte Sorte Kriminalliteratur kommt über ein sehr überschaubares Nischenpublikum nicht hinaus. Zuletzt wollte vor ein paar Jahren Martin Compart bei Dumont (Reihe "Dumont Noir") mit dem Kopf durch die schwarze Wand und holte sich, dem Verlag und dem […] den ersten Blick, da sie die Bandbreite der Reihe bestens demonstrieren. Da ist, mit Lawrence Blocks erstmals 1961 erschienenem "Abzocker", ein Frühwerk eines der wichtigen lebenden Autoren der Kriminalliteratur erschienen, eine, wie in diesem Genre üblich, das Generische variierende Geschichte um eine schöne junge Frau, eine Menge Geld bzw. hier geldwerten Heroins, einen hässlichen alten Gatten, Verführung […] viele Fans. So viele, dass es bereits zwei Fortsetzungen gibt.)
Bleibt Nummer drei, der beste Band dieses ersten Schwungs. Der Schotte Allan Guthrie ist eine der großen Hoffnungen der harten Kriminalliteratur und mit "Abschied ohne Küsse" zeigt er durchaus, warum. Ein Mann mit dem (ironisch) sprechenden Namen Joe Hope, der sein Geld als den Baseballschläger schwingender Gehilfe eines Gangsters in Edinburgh […] Von
Ekkehard Knörer
Mord und Ratschlag 10.12.2007 […] Atem", "diese eindringlichen grünen Augen, unergründliche Meere, in denen er ertrinken wollte".) Es soll ja Leute geben, die finden, dass es in der Kriminalliteratur auf die Sprache nicht weiter ankommt, dass also, mit anderen Worten, die Kriminalliteratur überhaupt keine Literatur ist, sondern ein Spannungsversorger und eine aufs Plotten und Rätseln, aber nicht auf die Formulierung gebaute Lesefieb […] Von
Ekkehard Knörer