zuletzt aktualisiert 31.05.2024, 14.09 Uhr
≡
Home
Presseschauen
Bücher
Kino
Magazin
Archiv
Newsletter
Magazin
>
Essay
Archiv
Essay
376 Artikel - Seite 3 von 26
Queer - oder die Einebnung von Unterschiedlichem
Essay
14.07.2021
Die
Entschwulung der Sprache
zugunsten des Wörtchens "
queer
" bedeutet, alles in allem, nicht nur die Entkörperlichung der Bilder, die mit "schwul" aufgerufen werden; in "queer" ist alles getilgt, was an Begehren eben im Sexuellen unhintergehbar, mit Freud gesprochen,
triebschicksalhaft
ist. Die Vokabel "queer" macht aus dem Schicksal eine Lifestyle-Option - und zugleich eine neue Normierung: In "schwul" war lediglich ein antinormativer und antihomophober Impetus geborgen, nicht jedoch ein moralischer Anspruch, dass ein homosexueller Mann in allen Aspekten anders zu sein habe.
Von
Jan Feddersen
Historikerstreit 2.0, zweiter Teil
Essay
20.06.2021
Von der
Mbembe-Debatte
über das Papier der "Initiative GG 5.3 Weltoffenheit" bis zur "Jerusalem Declaration" und
A. Dirk Moses
' Spott über den "Katechismus der Deutschen": Die Saison 20/21 wird nicht nur als die der Coronakrise in die Geschichte eingehen, sondern auch als
Moment eines (zumindest eifrig betriebenen)
Paradigmenwechsels
in der Debatte über den
Holocaust
. Im ersten Historikerstreit hatte Ernst Nolte den Holocaust als "asiatische Tat" relativiert. Die Protagonisten des zweiten Historikerstreits stellen die Bedeutung des Holocaust von links, aus der Warte des
Postkolonialismus
, in Frage. Ein Überblick über die wichtigsten Texte der Debatte. In diesem zweiten Teil geht um A. Dirk Moses' "Katechismus" und die Folgen.
Von
Thierry Chervel
Historikerstreit 2.0 - eine Chronologie
Essay
20.06.2021
Von der
Mbembe-Debatte
über das Papier der "Initiative GG 5.3 Weltoffenheit" bis zur "Jerusalem Declaration" und
A. Dirk Moses
' Spott über den "Katechismus der Deutschen": Die Saison 20/21 wird nicht nur als die der Coronakrise in die Geschichte eingehen, sondern auch als
Moment eines (zumindest eifrig betriebenen)
Paradigmenwechsels
in der Debatte über den
Holocaust
. Im ersten Historikerstreit hatte Ernst Nolte den Holocaust als "asiatische Tat" relativiert. Die Protagonisten des zweiten Historikerstreits stellen die Bedeutung des Holocaust von links, aus der Warte des
Postkolonialismus
, in Frage. Ein Überblick über die wichtigsten Texte der Debatte.
Von
Thierry Chervel
Der Katechontische Imperativ
Essay
19.05.2021
"Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch".
Hölderlin
kannte weder das nihilistische Wachstum der Wirtschaft um seiner selbst willen noch den irren Glauben, in einer Welt endlicher Ressourcen unendlich verbrauchen und expandieren zu können. Sich heute auf die
Assoziationsmacht von Wachstum
zu berufen, entbehrt daher nicht eines sinistren Beiklangs.
Versuch über Latenzzeit
.
Von
Daniele Dell'Agli
Wo der Hammer hängt
Essay
04.03.2021
Laut
Aleida Assmann
, den versammelten deutschen KulturfunktionärInnen und über tausend zustimmenden KünstlerInnen kann man
entweder
einen richtigen
oder
einen falschen
Antisemitismusbegriff
haben. Wer letzteren verwendet, ist "rechts", weil er "Unterdrückungserzählungen monoploisieren" will. Krasser wurde der Holocaust seit Ernst Nolte nicht relativiert. Aber zum Trost hat diese Schule noch ein "
Sowohl als auch
" parat: BDS zum Beispiel ist
sowohl
falsch
als auch
richtig. Ein Paradigmenwechel, und wie er
zu Politik
wird.
Von
Thierry Chervel
Der Wasserstoff glimmt blau
Essay
26.01.2021
Sollte nicht
jeder Mensch für sich
das Klima retten? Wer selbst kein Auto fährt, profitiert immer noch von Produktionsketten, die an fossiler Energie hängen. Der Mensch von heute kann sich nur scheinbar ausklinken. Ein Einkauf lässt sich super mit dem Rad transportieren. Wollte man den
Traktor abschaffen
und ein Fahrrad vor den Pflug spannen, käme man schnell an Grenzen. Plädoyer für die so faszinierend vernünftige
Fusion
.
Von
Johannes Siemensmeyer
Die Berliner Adresse des Paradieses
Essay
25.01.2021
Entgegen einer populären Vorstellung vollzieht sich der
Medienwandel
heute nicht zwangsläufig als Verdrängungswettbewerb. Im Gegenteil. Wir erleben die Bibliotheken als Gestalter der Digitalisierung. Die
Staatsbibliothek Berlin
führt vor, wie sich analoge und digitale Medien sogar ergänzen. Sie hat einen großen Teil ihrer Schätze in einer eigenen Abteilung digitalisiert - und auf diese Weise für ein
weltweites Publikum
erschlossen. Und Bibliotheken gehören zu den unabdingbaren Filtern der
Öffentlichkeit
. Denn wird die Freiheit grenzenlos, setzt sie die freiheitliche Demokratie unter Druck. Festrede zur Eröffnung des Hauses Unter den Linden der
Staatsbibliothek zu Berlin
.
Von
Wolfgang Schäuble
Am Ende am Strand
Essay
11.01.2021
"Rocky Beach von
Christopher Tauber
und
Hanna Wenzel
und "Ausnahmezustand" von
James Sturm
begleiten ihre Protagonisten beim
Transit ins Middle Age
. Das Unglück entfaltet sich zwischen Telefonaten, Waschsalons, Autofahrten und geplatzten Schecks. Zwei Comics für Zwischenzeiten, eher grau und schwarzweiß, elliptisch und erratisch und doch auch hinreißend.
Von
Stefanie Diekmann
Terra X antwortet nicht
Essay
01.10.2020
Es gibt hervorragende
Tier
-,
Natur
-
und Georeportagen
in den öffentlich-rechtlichen Sendern. Aber warum muss jede Landschaft mit
aufgedonnerten Streichertapeten
zugekleistert, jede Spannungslücke mit
psychagogischen Klangmodulen
gefüllt und jedes Beute schlagende Tier von
gezupften Bässen
in einen Mörder verwandelt werden? Das entwertet nicht nur die Reportagen, sondern derealisiert auch unser Bild vom nichtmenschlichen Leben auf der Erde. Und es verschenkt die einzigartige Chance des
virtuellen Tourismus
.
Von
Daniele Dell'Agli
Mitnichten antidemokratisch
Essay
21.09.2020
Die Anschuldigung, dass die Linke den öffentlichen Diskurs mithilfe ihrer "Cancel-Kultur" strategisch zu ihren Gunsten formen wolle, entlarvt sich bei genauem Betrachten
selbst als versuchtes Cancelling
: Wer Kritik an Einzelentscheidungen von Veranstalter*innen oder Redakteur*innen zum Beleg für eine
neulinke Diktatur
aufbauscht, möchte vor allem
linke Identitätspolitik
diskreditieren.
Von
Anna Huber
Wie sonst das Zeugen Mode war
Essay
20.08.2020
Die heutige Linke gibt sich ökologisch sensibel, aber Geschlecht ist für sie ein reines Konstrukt. Nun ist der Begriff der "Konstruktion" von jeher ein
genuin technischer Begriff
, der im Spannungsverhältnis zum Konzept "Natur" steht. Wir konstruieren, was wir in der Natur nicht vorfinden, etwa Geräte, Gebäude und Maschinen. Dazu brauchen Menschen natürliche Ressourcen, die sie "Rohstoffe" nennen. Konstruktionen brauchen und
verbrauchen Natur
. Über eine Theorie-Paradoxie und ihre Tabus.
Von
Jochen Hörisch
Aufgeplusterte Empörung
Essay
18.08.2020
Der "
menschenverachtende
"
Skandal
, der den "Offenen Brief" von sechzig Intellektuellen an die Bundeskanzlerin auslöste, ist
an Lächerlichkeit
kaum zu überbieten: Der Autor
Arye Sharuz Shalicar
hat den Autor
Reiner Bernstein
angegriffen. Bernstein hat sich dagegen vor Gericht gewehrt und verloren. Die Gruppe um
Wolfgang Benz
und andere macht daraus eine Aktion der
israelischen Regierung
, der sich deutsche Gerichte angeblich unterwerfen und deren schärfste Waffe der
Antisemitimusvorwurf
sei. Rekonstruktion einer
Jagd nach Hirngespinsten
.
Von
Matthias Küntzel
Kleiner geht immer
Essay
09.07.2020
In Comics gibt es Superhelden oder Anti-Helden. Dazwischen ist wenig. Zum Gewimmel der Antihelden tragen neue Comics von
François
Schuiten
,
Paolo Bacilieri
und
Shane Simmons
bei. Bei Schuiten (einem neuen Band der Klassikerreihe "Blake und Mortimer") dominieren die Gebäude, Bacilieri erzählt die Geschichte eines Autors der Harakiri beging. Und bei Shannon werden die
Helden zu Punkten
.
Von
Stefanie Diekmann
Die allmächtige Waffe der Relativierung
Essay
02.06.2020
Wer hat hier unter dem Vorwand, über
Achille Mbembe
zu sprechen, das Bedürfnis, alte Haltungen zu korrigieren und alte Rechnungen zu begleichen? Aber die Skandalisierung Mbembes verkennt, dass Erinnerungen nicht nur in
Form der Polarisierung
, Aufrechnung und gegenseitiger Negierung existieren. Eine Replik auf
Thierry Chervels
Essay "Je nach Schmerz".
Von
Aleida Assmann
Ein dritter Weg
Essay
02.06.2020
Lieber Herr Chervel, was Sie "
die Linke
" nennen, spielt in der
Mbembe-Debatte
gar keine Rolle. Hier steht nicht links gegen rechts, sondern Vertreter*innen eines
liberalen Bürgertums
gegen eine als ungebührlich empfundene
Einflussnahme staatlicher und interessierter Kreise
auf das kulturelle Leben unseres Landes. Einige Kommentare zu Thierry Chervels Essay "Je nach Schmerz", Absatz für Absatz.
Von
Jan Assmann
⊲
⊳