Schon sehr bald muss sich entscheiden, was mit der
Galeries Lafayette in der Berliner Friedrichstraße passiert,
berichtet Nikolaus Bernau im
Tagesspiegel. Das Kaufhaus, das bisher die Räume nützt, schließt früher als geplant, nämlich bereits im Sommer. Die von Kultursenator Joe Chialo ins Gespräch gebrachte Nutzung durch die
Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) wird nach wie vor diskutiert. Zu klären sind unter anderem Fragen des Urheberrechts. Bernau selbst ist nach wie vor äußerst angetan von der Idee: "Ein wesentlicher Reiz des Projekts ZLB in den Galeries Lafayette ist, dass es eben
keine großen Umbauten braucht. Das Gebäude sehe, wie der Direktor der Zentralbibliothek, Volker Heller, immer wieder sagt, mit den offenen Etagengrundrissen, den auf Massenverkehr angelegten Fluchtwegen, der auf große Traglasten angelegten Konstruktion und den Mitarbeiterbüros schon jetzt aus wie eine Bibliothek." Die Alternative, ein Umbau mit anschließender Büronutzung, wäre für Bernau hingegen "ein
urbanistisches Desaster".
Die
ETH Zürich hat einen Vortrag des französischen Architekten und Aktivisten
Léopold Lambert abgesagt, der sich mit "Siedlerkolonialismus" in Palästina auseinandersetzen sollte (unser
Resümee). Als Grund wird unter anderem genannt, dass Lambert nicht bereit war, "sich glaubhaft und genügend explizit von Gewalt zu distanzieren". Lambert hatte unter anderem die
Geiselnahmen der Hamas gerechtfertigt. Warum wurde der Mann überhaupt eingeladen? Wie Lucien Scherrer in der
NZZ berichtet, passt es zur Stimmung am Architekturinstitut: "Eine ETH-Gastprofessorin schreibt regelmäßig für Léopold Lamberts Magazin
Funambulist. Ein Postdoktorand feierte in einem inzwischen gelöschten Tweet den 7. Oktober, auf Instagram attestierte er den 'Zionisten' einen 'tiefen
Durst nach palästinensischem Blut' und einen 'Eifer zur Massenvernichtung'. Den Entscheid der ETH-Schulleitung, den Vortrag von Lambert zu canceln, kommentierte er so: 'Du kannst deine Meinung frei äußern, solange wir mit dir einverstanden sind.' Lambert hat auf der Website seines Magazins '
Funambulist' einen offenen Protestbrief an die ETH lanciert, in dem er von 'Zensur' spricht und der ETH vorwirft, sie habe sich dem Druck von 'rechten' Medien wie der
NZZ gebeugt."